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Schiefer­dach mit Aufsparren­dämmung

Dieses Haus steht im Bundesland Nordrhein-Westfalen, am Rande einer Ortschaft des Ennepe-Ruhr-Kreises. Drei Tal­sperren markieren die Schwelle zum Bergischen Land, Ruhr­gebiet und Sauerland.

Das vor 1960 entstandene Haus hat ein ungleich geneigtes Sattel­dach mit einem zu Wohn­räumen ausgebauten Dach­geschoss und darüber nicht begehbarem Spitzboden. Die ursprüngliche Dach­deckung, eine Altdeutsche Doppel­deckung, funktionierte nicht mehr einwandfrei und hatte im Bereich des bewohnten Dach­geschosses einen ungenügenden Wärme­schutz.

Das Dach war eine nicht belüftete Konstruktion mit magerer Zwischen­sparrendämmung aus etwa 3 cm dicker Glas­fasermatte. Eine diffusions­hemmende Bahn an der Sparren­unterseite war nicht vorhanden. Die Raumseite der Dachschrägen und Decken ist geputzt. Der Haupt­grund für die bei älteren Wohn­gebäuden minimale Wärme­dämmung der Dachflächen war die Bemessung der Dämmstoff­dicke nach Maßgabe der bis in die siebziger Jahre gültigen DIN 4108 „Wärmeschutz im Hochloau“, Ausgabe 1952. Der darin für Dächer geforderte Mindest-Wärmedurch­lasswiderstand wurde je nach Wärme­dämmgebiet durch einen „Mindest­wärmeschutz“ von drei bis fünf Zentimeter Dicke erfüllt. Aspekte eines energiesparenden, umwelt­bewussten Wärmeschutzes waren nicht relevant.

Die Neudeckung dieses Daches mit Schiefer bot eine günstige Gelegenheit, die vorhandene Wärme­dämmung nach heutigem energetischem Standard zu optimieren. Gewählt wurde eine Aufsparren­dämmung aus kaschierten, l20 mm dicken Polyurethan-Steildach­elementen mit umlaufendem Falz. Damit wurde dem in der Energie­einspar­verordnung (EnEV) für Dächer von Altbauten bestimmten Wärmedurch­gangskoeffizient Umax < 0,30 W (m²K) entsprochen.

Die technische Verlegung macht diese Deckungsart preislich recht attraktiv.

Erhältlich in Fredeburger Schiefer® und MaSpana Schiefer®

Beschreibung, Verlegeskizze und Ausschreibungs­formulare im Download-Portal Dürfen wir Sie noch näher dazu informieren? Sprechen Sie uns gern an.

Alle Anschlüsse an Gauben- und Kaminflächen wurden dem Niveau der Dämmelemente angeglichen und luftdicht ausgebildet. Vor der Gauben­stirnwand mussten die Dämmelemente an die Aufkantungs­höhe des Gaubenfenster-Brüstungs­riegels angepasst werden. Die sich dadurch ergebenden breiten Fenster­bänke wurden mit Kupfer­blech und leichtem Gefälle nach vorn eingedeckt.

Die neue Schiefer­deckung ist eine Altdeutsche Deckung aus Fredeburger Schiefer® in Rechts- bzw. Linksdeckung. Die Wangen­flächen der Schleppgaube sind eingehend angekehlt; die Wangen­kehlen haben als oberen Abschluss ein ausgehend gedecktes Kragen­gebinde. Die spätere Begehbarkeit des Schieferdaches zu Wartungs­arbeiten wurde durch Aufschrauben spezieller Sicherheits­dachhaken auf einem Unterlags­blech gewährleistet.
Eine Schwachstelle des Altdaches war bisher das Schleppdach der Gaube: Es hatte nicht die in den Fachregeln des ZVDH für Altdeutsche Schiefer­deckung (Einfachdeckung) geforderte Mindestneigung. Wintertags bestand die Gefahr, dass eine auf dem Schlepp­dach angefrorene Schneedecke den Wasserlauf zur Traufe blockiert und dadurch Schmelz- oder Regen­wasser in die Überdeckungs­fugen hineinstaut. Um dieses Risiko auszuschließen und eine funktions­beständige Schieferdeckung des Schleppdaches gewährleisten zu können, wurde die Gaubendachfläche bis über den Dachknick mit Kupferblech in Doppelsteh­falzdeckung eingedeckt.

Fazit: Ein funktionierendes Dachsystem ist Voraussetzung für behagliches Wohnen im ausgebauten Dach. Dem können ältere Häuser meistens nicht entsprechen. Die Dachdeckung ist verbraucht, die Wärme­dämmung unzu­reichend, die Konstruktion luftdurch­lässig. Bei diesem Althaus wurde das Dachsystem durch eine neue Schiefer­deckung und eine dem heutigen Standard entsprechende Aufsparren­dämmung aktualisiert.
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