• Systeme die Maßstäbe setzen.

Wirtschaftliche Dach­sanierung mit Bogen­schnitt­deckung

Das 1973 entstandene Haus hatte ursprünglich eine genagelte Doppel­deckung aus Asbest­zement-Dachplatten im Rechteckformat 60 x 30 cm. Inzwischen entsprachen Dachdeckung, Wärme­dämmung und Dach­zubehör nicht mehr heutigen Ansprüchen. Auch bestand die Gefahr, dass der von der Asbestzement­deckung abwitternde Asbest­feinstaub durch die Dachwohn­fenster und Gauben in die Wohn­räume gelangte und die Gesundheit der Bewohner gefährdete. lm Zuge einer fälligen Dachsanierung wurden die Asbest­zement-Dachplatten abschnittweise abgetragen und gemäß TRGS-Richtlinien entsorgt. Wohnhaus mit geklammerter Doppel­deckung aus voll­kantigen Rechtecken aus MaSpana-Schiefer.
Ein wichtiges Planungsziel war das Nachrüsten der ungenügenden Wärme­dämmung. Diese bestand aus Holzwolle­leicht­bauplatten, die als Putzträger an der Sparren­unterseite befestigt waren.

Da die Räume des Dach­geschosses bewohnt und die Zimmerwände einen fugenlosen Innenputz hatten, konnte der Einbau einer neuen Wärme­dämmung und einer Dampf­sperre nur von der Dach­außenseite her ausgeführt werden.
Dazu mussten zunächst die Dachschalungs­bretter abschnittweise entfernt, Sparren und Sparren­felder gereinigt werden. Zug um Zug mit den Abbruch­arbeiten wurden konfektionierte Polyamid-Dampfbrems­folien schlauf­förmig über die Sperren und Sparrengefeche gerollt und zwischen den Sparren eine 200 mm dicke Wärme­dämmung eingebaut. Verwendet wurde ein mineralischer Wärme­dammstoff, WLS 035, Baustoffklasse A1. Die Dampfbrems­folien wurden mittels Zubehörleisten kraftschlüssig an die Seitenflächen der Sperren angepresst und dadurch eine Konvektion mit schadens­ursächlicher Tauwasser­bildung zwischen Sperren und Dampfbrems­folie weitestgehend ausgeschlossen.
Wohnhaus mit geklammerter Doppel­deckung aus vollkantigen Rechtecken aus MaSpana-Schiefer. Die Dachflächen erhielten eine neue Holzschalung aus gespundeten Brettern der Nenndicke 28 mm. Die Schalung wurde mit diffusions­offenen Vordeck­bahnen mit Einlage aus Kunststoff-Faservlies vorgedeckt.
Diese Verfahrens­technik ist zwar sehr aufwendig, jedoch bei bewohnten Dachräumen mit lnnenputz oder Decken­bekleidung oft die einzige Möglichkeit, die Wärme­dämmung in den Sparren­gefachen und die Dampfsperre auf der Raumseite der Wärmedämmung verlegen zu können. Nicht bei jedem Dach ist als Alternative eine Aufsparren­dämmung möglich oder vorteilhaft. Wohnhaus mit geklammerter Doppel­deckung aus vollkantigen Rechtecken aus MaSpana-Schiefer. Das 400 qm große Dach bekam eine Rechteck­doppel­deckung aus spanischem MaSpana-Schiefer. Für die 23° geneigte Dachfläche wurde die Steingröße 50 x 25 cm, für die 63° geneigte Dachfläche die Größe 40 x 25 cm gewählt. Die Befestigung der Schiefer erfolgte mittels geschwärzter Klammer­haken aus nichtrostendem Stahl. Die an den Giebel­ortgängen vorkragenden Ortsteine sowie die Schiefer der First­deckung wurden mit Schieferstiften genagelt, die großen Ortsteine zusätzlich geklammert. Beim Ausmitteln der Vertikal­schnürung wurde beachtet, dass die in den Fachregeln vorgegebene Mindest­breite der Ortsteine von 125 mm nicht unterschritten wurde.
Der Anschluss der Schiefer­deckung an seitlich angrenzendes Sichtmauerwerk wurde mit Schicht­stücken aus Titanzink, Über- hangstreifen und Fugen­dichtstoff hergestellt. Die Aufkantung der Schicht­stücke wird durch die geklammerte kleinformatige Rechteck­deckung der Wangen­bekleidung überdeckt.
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